Widmung
50 Jahre Befreiung vom Hitlerfaschismus
Ich widme dieses Buch all denen, die bei den Gedenkfeiern,
die diesem Datums wegen „begangen“ wurden,
unerwähnt blieben.
Die Schattenseite des Heldentums soll gewürdigt werden:
Das Standhalten in Menschlichkeit der „kleinen Leute“,
das Desertieren vor dem Horrorbefehl,
die Sabotage der Machtbeschaffer-Betriebe.
Alles wird persönlicher, selbst die Formulierung
dieser Widmung, wenn ich die Menschen nenne,
die für mich das symbolisieren, was ich meine:

„Die Flut überspült den Strand, macht ihn zu einem Teil von ihr. Im Rhythmus der Gezeiten fließen die Wasser wieder ab, machen den Strand zum festen Land. Zurück bleibt das Strandgut. Abgerissenes, Verlorenes, Weggeworfenes, Totes und Lebendiges ist zu finden“, sagt der Autor. Ebenso, meint er, umspüle gleichsam das Leben seinen Geist und seine Empfindungen. In des Bildes übertragenem Sinn bilden Erlebnisse, Erinnerungen….Strandgut. Im vorliegenden Buch möchte der Autor diese „Funde“ beschreiben. Daß wir dabei nicht nur Fröhliches, sondern all das Beschreibbare des Lebens finden, läßt den von ihm gewählten Vergleich plausibel werden |
Für meinen Großvater, meinen Vater,
meinen Kollegen Karl Rasp,
und ein Vorbild – Philipp Wahl.
Leseproben: | „Die Flut überspült den Strand, macht ihn zu einem Teil von ihr. Im Rhythmus der Gezeiten fließen die Wasser wieder ab, machen den Strand zum festen Land. Zurück bleibt das Strandgut. Abgerissenes, Verlorenes, Weggeworfenes, Totes und Lebendiges ist zu finden“, sagt der Autor. Ebenso, meint er, umspüle gleichsam das Leben seinen Geist und seine Empfindungen. In des Bildes übertragenem Sinn bilden Erlebnisse, Erinnerungen….Strandgut. Im vorliegenden Buch möchte der Autor diese „Funde“ beschreiben. Daß wir dabei nicht nur Fröhliches, sondern all das Beschreibbare des Lebens finden, läßt den von ihm gewählten Vergleich plausibel werden |
Liebe |
Ins GesichtSchneeglanz raunt vom Glück des Winters.Blumenlicht haucht vom Glück des Frühlings.Klatschmohn wispert vom Glück des Sommers.Fruchtblitze säuseln vom Glück des Herbstes.Sonnenstrahlen erzählen vom Glück der Tage.Mondlicht flüstert vom Glück der Nächte.Dein Augenglanz sagt mir unser Glück ins Gesicht. |
Rückhaltlos-Schlacken |
Ballast Heut nacht bin ich mein eigener Ballast. Tief drück´ ich mich in mich selber ein – ich fühl´ mich schwer. Geräusch fließt durch mein Fenster, wie dunkler Saft über´n Rand übervoll eingeschenkter Gläser. Es kriecht am Boden entlang – immerzu in meine Richtung. Es umspült meine Füße. Die Haut saugt es auf – ich hör´s mit allen Nervenenden erschreckend deutlich. Die Rufe der von mir enttäuschten Menschen sind´s, denen ich nun standhalten muß heut nacht. Zu schwer bin ich, um mich davonzuschleichen. |
Leben |
Unterwegs Unterwegs von hier nach dort, von mir zu dir, irgendwann, irgendwohin.Nie ist mir aufgefallen, sooft ich diesen Weg auch fuhr, über wieviel Brücken ich fahre auf meinem Weg.Nie fiel mir so auf, wie gut Brücken gegen Einsamkeit sind.Ab heut hab ich mir vorgenommen, bau´ ich jeden Tag eine Brücke. Dazu benutze ich das Material, das ich für den Bau meiner vielen Dämme verbraucht habe. |
Leben1 |
Zwischen den Kieseln des Weges Die leeren Wege im Park nach dem Gewitter in der Nacht.Schritt für Schritt treiben wir auf dem Meer unseres Gesprächs.Zerfahren halten meine Finger die Vergangenheit zusammen, bevor sie, die Zukunft mit sich ziehend, zwischen den Kieseln des Weges versickert |
Texte von der Arbeit |
Deserteur Man nennt sie Verräter. Feiglinge, Schädlinge nennt man sie und zeigt gleichzeitig auf die famosen Helden.Die solches zu allen Zeiten tun, kennen freilich nur den eigenen Zweck. Sie brauchen eben Stellvertreter, die sich für sie opfern. |